Hund als Weihnachtsgeschenk?

Eigentlich ein ganz klares „Nein“!

 

  1. Hund als Weihnachtsgeschenk

 

     Eine deratige Antwort wirst du wahrscheinlich als nicht gerade angebracht, als nicht lustig, vielleicht sogar als ketzerisch auffassen. Dann sind wir einer Meinung: Ein Hund ist kein Gegenstand, sondern ein Lebewesen, das seine eigenen Bedürfnisse, sein eigenes Lebensraum, seine eigenen Gewohnheiten hat und nach einer gerechten Art der Behandlung verlangt. Daher: Vorsicht mit derartigen Geschenken an Dritte! Denn in den meisten Fällen scheitert es an einem, wenn nicht an allen diesen genannten Punkten. Verständlich, das klein Robert sich einen Spielkameraden wünscht, dass kleine Isabell etwas zum Streicheln braucht. Vielleicht wollen gewisse Eltern, dass man ihre Kinder nur damit beschäftigt, damit sie Ruhe geben und man ihnen die Hände frei hält. Nach den Gründen solltest du daher genau fragen. Nun, Kinder sind auch schnell einer momentanen Beschäftigung leid und wechseln prompt zu einer anderen über. Was gerade jetzt so Spaß machte wird schnell beiseite geschoben, neue Abenteuer sind gefragt, nur keine Pause!

 

     Natürlich kann man daraus keine allegemein gültige Regel machen, nur sollte man sich vor Augen halten, dass ein Hund – wie jedes andere Tier überhaupt - kein Spielzeug ist, das man je nach Bedarf und Laune vom Regal herunter holt und wieder hinstellt sobald die Lust danach vergangen ist. Deshalb will das Anschaffen eines Tieres vorher genau überlegt sein und das ganz besonders, wenn es ein Geschenk an Dritte werden soll. Einige Punkte sollten im Vorfeld geklärt werden:

 

  • kommt der Hund in die neue Familie, wird er bei allen Mitgliedern gleich uneingeschränkt willkommen sein? Gibt es seitens einiger von ihnen Widerstand, sei es aus Abneigung, aus Trotz oder gar aufgrund von Allergien?
  • ist sein neues Umfeld seiner Eigenart gerecht? : Platzangebot, Auslauf-, Rückzugsmöglichkeiten, Erziehung, wird er dort sachgemäß gefüttert und gepflegt?
  • Wer wird die Bezugsperson? Klein Robert oder doch Papa?
  • ist man dort über die entstehenden Kosten (Futter, Hundeartikel, Versicherung, Impfungen, Steuer, Tierartz) im klaren? Vor allem, dass diese Kosten über viele Jahre hinweg laufen können?
  • Wer kümmert sich um ihn wenn niemand da ist? Kann er im Urlaub mitfahren, wenn nicht, wo gibt es eine Hundepension - wenn sie noch freie Plätze hat! - und was kostet das ?

 

     Dies sind hier nur einige Fragen, die ohne eine klare Beantwortung von einem derartigen „Geschenk“, ob zu Weihnachten oder zu welcher Zeit überhaupt, dringend abraten sollten. Am besten solltest du erstmal die Euphorie und den Stress der Feiertage vorbeiziehen lassen. Vielleicht hat sich die Meinung, der Wunsch bereits am ersten Januar wieder geändert, denn nicht wenige Hunde enden nach kurzer Zeit der Glückseligkeit ihres Herrchens in einem Tierheim, oder viel schlimmer am Straßenrand oder auf einer Autobahnraststätte an einem Baum festgebunden, während Herrchens Auto in die Ferne entschwindet. Wer versichert dir, dass das im Endeffekt nicht der Fall sein wird? Spiel ist aus – Spielzeug kann also weg ?

 

     Das willst du natürlich nicht! Also, ob zu Weihnachten aber auch zu allen anderen Zeiten : Beim leisesten Zweifel von vorschnellen, unüberlegten Tiergeschenken absehen! Die Folgen können verheerend sein. Nicht so sehr für den Beschenkten, der hat inzwischen längst etwas neues entdeckt, sondern für das arme „Geschenk“ selbst.

Ähnliche Artikel

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor ihrer Veröffentlichung genehmigt werden müssen.